Vergangenheit:
Die Eindrücke der
Kindheit und die emotionale Atmosphäre, die in der Herkunftsfamilie
geherrscht haben, wirken in jedem Erwachsenen noch mit. Wie ein emotionaler
Rucksack trägt jeder sein Päckchen bei sich. Die Paarkonflikte in der
Gegenwart sind nicht frei davon. Wenn eine Person in der Kindheit eine
ähnliche Situation erlebt hat, in der er auch Ablehnung oder geringe
Wertschätzung gefühlt hat und es, weil es zu schmerzhaft war, nicht
verarbeitet hat, schwingt dieses alte Gefühl mit und belastet die
gegenwärtige Situation. Daher ist es wichtig in Einzelsitzungen daran zu
arbeiten und diese Gefühle aufzulösen.
Ein Maßstab u.a. ist, welches Gefühl ein Erwachsener
hat, wenn er an seine Kindheit oder an seine Eltern denkt. Welche Beziehung
lebt er heute mit seinen Eltern? Sind die Beziehungen zu den Eltern
zerrüttet oder mit Frust und Wut belegt, kann man davon ausgehen, dass die
gegenwärtige Beziehung darunter leidet. Aber auch unter einer scheinbaren
Harmonie können noch die Verletzungen der Kindheit lodern, die eine
Paarbeziehung belasten. Sehr oft haben die Eltern noch Macht über ihre
erwachsenen Kinder. Diese sind dann nicht frei für ihre Partnerschaft, um so
zu leben, also zu denken, zu fühlen und zu handeln, wie es notwendig wäre.
Um Machtstrukturen zu lösen gibt es einige Übungen.
In der Einzelberatung werden diese Bereiche besprochen.
Unter anderem wird mit den Selbsthilfemethoden „Focusing“ und „Voice-Dialog
gearbeitet. (Literaturnachweis: „Dein Körper weiß die Antwort“ von Martin
Siems und „Du bist viele“ von Hale und Sidra Stone)
Beim „Focusing“ wird die Aufmerksamkeit auf
den Körper gelenkt. Alle unverarbeiteten Lebenssituationen werden als
Energieblockaden im Körper abgelegt. Sie zeigen sich u.a.
z.B. als Kloß im Hals, als Druck am Herzen oder als
Ziehen und Brennen im Bauch. Durch Konzentration darauf haben sie die
Möglichkeit sich zu zeigen, um sie zu verarbeiten und sich aufzulösen.
Beim „Vioce-Dialog“ wird dem Klienten die
Möglichkeit geboten seine verschiedenen Persönlichkeitsanteile, die oft den
inneren Kampf ausmachen und im Unbewussten agieren, kennen zu lernen und sie
zum Ausdruck zu bringen. Durch Bewusstmachung kann man mit ihnen besser
umgehen und sie liebevoll integrieren.
Weitere Aspekte die unsere Beziehungen zu anderen
Menschen belasten sind Verhaltensweisen, Einstellungen und Meinungen die wir
aus der Kindheit von unseren Vorbildern übernommen haben, aber im Grunde gar
nicht unsere eigenen sind. Sie agieren im kognitiven Bereich und
boykottieren unser Leben ohne das wir es merken.
In Einzelsitzungen werden störende Einstellungen,
Urteile und Meinungen bewusst gemacht und neue, konstruktive Einstellungen
erarbeitet.
Störende Verhaltensweisen können erkannt werden,
sollten aber in Work-Shops zu konstruktiven Verhaltensweisen umgewandelt und
dann trainiert und geübt werden. Da die Macht der Gewohnheit so groß ist als
das bloße Erkenntnis zur Veränderung reicht.